Pausen machen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden

Wie wichtig Pausen machen und Erholung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind

Die Zeichen meines Körpers, dass ich Ruhe brauche, habe ich übersehen und unter »nur viel Arbeit gerade« abgestempelt. Nur eine halbe Stunde Mittagspause. Den ein oder anderen Abend wieder einmal erst nach 20 Uhr Feierabend gemacht. Es sind auch so tolle Projekte gerade und es ist ja nur für eine begrenzte Zeit. Statt wirklich Pausen zu machen, lag ich von einem auf den anderen Tag flach mit einer langwierigen Erkältung.

An die Zwangspause musste ich mich erst gewöhnen. Zu sehr war ich noch im Durchpowern-Modus. Dann hatte ich die Erkenntnis, dass ich wohl morgen wirklich nicht einfach wieder gesund sein werde. So kam nach den ersten Tagen die Ruhe. Ich konnte mich endlich darauf einlassen meinem Körper genau das zu geben, was er gerade brauchte. Verrückt oder, wie sehr wir es gewohnt sind zu geben, auch mehr zu geben als wir eigentlich gerade können. Wie schwer es uns trotz Krankheit fallen kann endlich loszulassen und einfach nichts zu tun, außer auszuruhen und gesund zu werden.

Es muss gar nicht erst soweit kommen. Im Grunde weiß ich, wie wichtig regelmäßig Pausen machen und ausreichend Schlaf für die Erholung und zum Energietanken für die Arbeit sind. Ich mache sogar regelmäßig Mittagschlaf in Form von kurzen Powernaps. Dennoch, im Alltag gerät das Wissen schnell in Vergessenheit. Bis es zu spät sein und in einer Erkrankung enden kann, hin zu langfristigen gesundheitlichen Folgen, wenn wir nicht auf uns acht geben.

Beispiel Sport und Regeneration

Im Sport ist klar, nach der Belastung brauchen wir Regeneration, die erst zur Leistungsfähigkeit und dann zur Leistungssteigerung führt. Regeneration bedeutet die Wiederherstellung eines physiologischen Gleichgewichtszustandes. Darunter versteht man die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte und die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit nachdem eine Belastung vorausgegangen ist.

Das lässt sich auch auf unsere geistige Arbeit übertragen. Wir brauchen eine Phase der Erholung, um wieder leistungsfähig zu sein. Damit sich unsere Nerven regenerieren können, um Informationen zu verarbeiten und weiterzuleiten. Die Art und die Dauer der Erholung steht im Zusammenhang mit der Art und Dauer der Leistung, Aktivität oder Belastung. Längere Belastung braucht mehr als einen freien Abend. Genauso wie eine kürzere und intensive Belastung einen ebenso vergleichbaren Ausgleich braucht.

»In der Ruhe liegt die Kraft.«

Die folgenden Punkte können dir als Inspiration dienen deine Erholung und Arbeit in Balance zu bringen. Bitte sei achtsam mit dir und gehe das Thema in kleinen Schritten an. Also versuche nicht alles auf einmal zu verändern. Ich würde dir empfehlen mit einer Sache zu beginnen. Dann nach deinem ganz persönlichen Empfinden weitere Dinge auszuprobieren, diese nach und nach in deinen Alltag zu integrieren.

Pausen: Machst du regelmäßig Pausen?

Wir brauchen regelmäßig über den Tag verteilte Pausen, um konzentriert zu bleiben. Nach 30 bis 45 Minuten Arbeiten lässt bei vielen die Konzentration bereits nach. Nach dieser Zeit kannst du dich fragen, ob du jetzt eine kurze Pause brauchst oder noch konzentriert weiterarbeiten kannst. Spätestens nach zwei Stunden ist eine Pause hilfreich, um zurück zur Konzentration zu finden. Dazu kannst du kurz aufstehen, kurz mal weg vom Rechner und Smartphone oder an die frische Luft gehen. Alles, was dir jetzt guttut.

Unsere Konzentration brauchen wir auch um kreativ sein zu können. Um dem Denken Raum zu geben, Gedanken schweifen zu lassen, brauchen wir Zeit, in der wir einfach mal nichts machen. Eine Pause mit einem Spaziergang kann außerdem helfen einen Tapetenwechsel bewusst herzustellen, um auf neue Denkweisen, Lösungen und Ideen zu kommen.

Schlafen: Schläfst du erholsam?

Ausreichend Schlaf ist für die Erholung mit am wichtigsten. Im Schlaf werden vom Gehirn Erlebnisse und Gelerntes vom Tag verarbeitet, neue Informationen ins Langzeitgedächtnis gespeichert. In der Regel brauchen wir sieben bis acht Stunden Schlaf, je nachdem wie aktiv wir sind.

Wichtig ist dabei ein guter und erholsamer Schlaf. Dabei können helfen: regelmäßige Schlafzeiten, kein Blaulicht von Handy & Co., ein ordentliches Wohlfühlzimmer mit 18 Grad Raumtemperatur, Dunkelheit und Stille, ansonsten Schlafmaske und Ohrenstöpsel bei Licht und Lärm.

Auch schon ein kurzer Powernap am Mittag kann sehr erholsam sein und neue Energie liefern.

Trinken: Trinkst du genug?

Viel Trinken unterstützt unseren Körper dabei mithilfe der notwendigen Flüssigkeit die Nährstoffe durch den Körper und Abfallstoffe aus dem Körper zu transportieren.

Ernährung: Ernährst du dich gesund?

Über eine gesunde, ausgewogene Ernährung erhält der Körper auch die Stoffe, die er zur Regeneration braucht – zur Zellerneuerung, zur Unterstützung des Immunsystems.

Aktivität & Hobbies: Wie entspannst du dich aktiv?

Aktive Erholung durch Spazierengehen oder Sport ohne extremes Auspowern wie z.B. Laufen, Schwimmen, Radfahren. Yoga verbindet die Regeneration von Körper und Geist durch Bewegung und Meditation. Auch Hobbies können aktiv deiner Erholung beitragen. Vielleicht entspannt es dich, wenn du liest, töpferst oder ein Instrument spielst?

Wichtig finde ich auch, dass all die Möglichkeiten für Pausen und Erholung nur so hilfreich sein können, wie gut wir währenddessen tatsächlich abschalten können. Bleiben die Gedanken z.B. bei der Arbeit, ist das keine gute Ausgangslage für wirkliche Erholung. So können wir zwar 8 Stunden im Bett liegen, aber wenn wir trotz des Gedankenkarussell schlecht schlafen, sind wir auch nicht gut erholt. Hier können dich mit ein wenig Übung Meditation und Atemübungen unterstützen.

Meditation & Atmen: Wie kommen deine Gedanken zur Ruhe?

Regelmäßige Meditation hilft dem Geist zur Ruhe zu kommen. Auch Atemübungen tragen zum Abschalten bei, indem du dich für einen Moment nur auf deinen Atem konzentrierst. Ein Anfang kann schon sein einmal am Tag zwei, drei Minuten einfach nur bewusst zu atmen, z.B. nach der Mittagspause oder zum Feierabend.

Einfluss & Einstellung: Was denkst du über Erholung und Arbeiten?

Wie erholt sich dein Umfeld? Wie stehen deine Kolleg*innen zu Pausen oder dazu weniger anstrengende Arbeit zu verrichten? Muss Arbeit anstrengend sein oder darf sie auch leicht sein? Geht Arbeit vor? Ist eine Pause erst okay, wenn alles erledigt ist? Bringt viel zu arbeiten dir Anerkennung?

Der Einfluss durch dein Umfeld und deine eigene Einstellung haben viel mit Fremdbestimmung und Selbstbestimmung zu tun. Unser Umfeld und unsere Glaubenssätze, Werte haben großen Einfluss auf unser Verhalten. Dir dessen bewusst zu sein, dich auch mit Menschen zu umgeben, die ein ähnliches, positives Verständnis von Balance von Erholung und Arbeit haben und auf die eigene Einstellung zu schauen und diese gegebenenfalls zu überdenken, können dich dabei unterstützen gut auf dich zu achten.

Achtsamkeit

So landen wir beim Thema Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich diesen im Moment bewusst zu sein. Hinzuhören was dir dein Bauchgefühl, dein Körper sagen. Auch was dein Herz oder deine Seele, dein Körper brauchen.

Mit der Achtsamkeit ist es wie mit dem Sport – es braucht regelmäßiges Training. Am besten trainieren wir uns also regelmäßig mit Pausen machen und Erholung, um die Freude an unserem Leben, an unserer Arbeit zu erhalten und leistungsfähig zu bleiben. Indem wir Belastung durch Erholung ausgleichen, dadurch Regeneration erfahren und uns in der Balance üben. Für unsere ganzheitliche, unsere körperliche und mentale Gesundheit.

 

»Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.«
— Elizabeth Barrett Browning, Dichterin

 


Yvonne ist Gestalterin und Business Coach und unterstützt Frauen*, Selbstständige* und Unternehmer*innen dabei ihre Vision zu entwickeln und ihre wertvollen Ideen auf ihre Art und Weise zu verwirklichen. Mit Selbstwirksamkeit und Selbstorganisation für Bewegung statt Stillstand. Hier kannst du mehr über ein Einzelcoaching und das Gruppen-Coaching erfahren.


 

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