Wie kommst du gut durch Herbst und Winter?

Diese Zeit macht was mit uns. Anstatt sich jetzt (nur) Gedanken darüber zu machen, was wir bis Ende des Jahres noch alles schaffen können, ist es umso wichtiger sich damit zu beschäftigen, was wir brauchen, um gut durch Herbst und Winter zu kommen.

Die aktuelle Zeit ist für viele so unplanbar wie vielleicht noch nie. Das kann verunsichern und frustrierend sein, auch das Gefühl von unerfüllten Erwartungen stützen. Wenn wir uns jetzt nur darauf konzentrieren, schränken wir unseren Blick ein, sehen nicht was wir gerade brauchen und verlieren das Gefühl für das, was uns eigentlich guttut.

Jede Art von Belastung oder Anstrengung wie mehr Arbeit, Zeitdruck, Aufs und Abs im Lockdown, wildem Gedankenkarussell aus Sorgen braucht einen entsprechenden Gegenpart von Entspannung und Erholung. Das heißt, wenn wir einen größeren Workload vor uns haben, brauchen wir auch einen größeren Umfang an Entspannung. Wenn uns die aktuelle Situation verunsichert und mitnimmt, brauchen wir Zeit um uns davon zu erholen. Damit wir nicht komplett außer Balance geraten und in der totalen Überlastung landen.

Die Art wie wir damit umgehen

Den Unterschied macht die Art wie wir damit umgehen. Uns bewusst damit auseinanderzusetzen und zu lernen, dass das Leben meist ungewiss ist, die aktuelle Zeit zwar besonders herausfordernd ist, es dennoch immer verschiedene Wege gibt. Es ist besonders jetzt wichtig und hilfreich, darauf zu achten, was unser Bauchgefühl sagt. Uns ehrlich die Frage zu stellen, was wir gerade wirklich brauchen, damit es uns gut geht. Selbstverantwortung übernehmen und nach gutem Gefühl zu handeln. Dann nehmen wir uns ernst und sind besser vorbereitet oder können zumindest besser damit umgehen, was uns im Leben, in der kommenden Zeit so alles erwartet. Auch hilft es, wenn wir uns bewusst darauf konzentrieren, was wir selbst in der Hand haben. Dazu gehören unsere Gedanken, unsere Gewohnheiten und wie wir unseren Alltag gestalten.

So habe ich einen bunten Strauss an Inspiration für gute Gedanken und gut gestaltete Tage gesammelt. Dinge, die mir gut tun und dazu viel Hilfreiches aus Gesprächen mit anderen Selbstständigen ergänzt. Wichtig ist, all diese Punkte als Ideenkorb zu betrachten und nur das, was sich für dich stimmig anfühlt, auch nicht zu viel auf einmal, herauszupicken.

Was brauchst du? Was tut dir gut? Was stärkt dich? Um gut durch Herbst und Winter zu kommen?

Es hilft einfach mal alles zu sammeln, was du gerne machst, was dir Spaß macht, was dich entspannt, was dich zur Ruhe kommen lässt, was du schön findest. Ich nenne das den Ressourcenrucksack packen. Du kannst auch gerne diese Vorlage dafür nutzen und 30 Ideen aufschreiben. Auf diese Sammlung kannst du in guten und in weniger guten oder eher schlechten Augenblicken zurückgreifen. Auf meiner Liste stehen z.B. Lesen, Bewegung an der frischen Luft, Zeit in der Natur und am Meer, Hängematte, Schlaf, Kochen, Tanzen, Nichtstun.

Selbstreflexion und Stärkung

Um gut durch den Lockdown und Winter zu kommen, können wir Selbstwirksamkeit durch Selbstreflexion und die eigene Tagesstruktur erfahren. D.h. sich selbst zu fragen, wie es mir aktuell gerade geht und dabei auf Gedanken, Gefühle, Körper und Verhalten zu achten und alles aufzuschreiben. Außerdem gibt uns eine Tagesstruktur das Gefühl unser Leben selbst steuern zu können und es beruhigt zu wissen, was heute oder die nächsten Tage ansteht. Hier können wir von vornherein eine Balance zwischen Tätigkeiten und Entspannung einplanen. Denn wenn es uns gutgeht, machen wir automatisch mehr von den Dingen, die uns guttun. Was hilft dir um zu entspannen, um gut durch Herbst und Winter zu kommen?

Den Kopf frei schreiben

Wo wir schon beim Schreiben sind – von Hand schreiben macht etwas mit uns, sortiert, klärt, erleichtert, befreit unsere Gedanken. Beim Journaling oder Tagebuch schreiben, kannst du Worte dafür finden, was dir durch den Kopf geht, was du gerade brauchst. Oder auch einfach mal Dampf ablassen. Es kann sehr befreiend sein sich die Wut von der Seele zu schreiben.

Wenn du gerne eine Anleitung möchtest, dafür gibt es das Krisentagebuch Ein guter Winter zum kostenlosen Download.

Bewegung tut gut

Unserem Körper tut Bewegung gut. An der frische Luft beim Spaziergang, Wandern, Joggen. Vielleicht hast du auch Lust dafür einen Hund aus der Nachbarschaft auszuleihen und gleichzeitig eine neue Tierfreundschaft zu schließen?

Genauso kannst du zu Hause regelmäßig auf die Matte gehen, um Yoga oder Workouts zu machen. Das bringt bei mir wieder Beweglichkeit in meine Glieder nach dem vielen Sitzen am Schreibtisch. Genauso ist das meine me-time, um zur Ruhe zu kommen.
Von Mady Morrison gibt es für November einen Plan mit dem Titel Mindful Moments mit Yogavideos für jeden Tag.

Soziale Kontakte

Welche Menschen in deinem Umfeld tun dir gut? Welche gerade nicht so? Wie viel menschlichen Kontakt brauchst du?
Kontakte halten, Gespräche führen und fragen wie es geht. Neben Telefonaten, Zoom-Calls und Nachrichten schreiben, können wir auch verantwortungsvoll Treffen planen: zu zweit zu Hause, auf einen Spaziergang oder Kaffee, Tee oder Glühwein im Park, einen gemeinsamen Wandertag oder eine Fahrradtour in der Umgebung. Auch um regelmäßig aus dem Haus zu kommen.

Was das Fehlen von Verbindung mit uns macht und mehr zum Thema Einsamkeit und Alleinsein in diesem Artikel.

Lesen entspannt

Lesen entspannt mich. Lesen kann auch unterhalten, fröhlich machen oder nachdenklich stimmen. Lesen lässt uns eintauchen in Welten und Gedanken anderer, mitfiebern in Geschichten. Lesen heißt lernen, Erkenntnisse gewinnen, uns und die Welt besser verstehen.

An dieser Stelle möchte ich dir das Buch Verletzlichkeit macht stark von Brené Brown empfehlen. Buchtipps teile ich auch regelmäßig in meinem Newsletter.

Schlafgewohnheiten

Schlaf ist unsere beste Erholung. Wir verarbeiten Erlebnisse und Gelerntes, speichern Informationen im Langzeitgedächtnis. Regelmäßige und ausreichende Schlafzeiten sind wichtig, auch ein kurzer Mittagschlaf verspricht Erholung. Wie steht es um deine Schlafgewohnheiten?

An Vitamin D3 denken

Wir brauchen Vitamin D3 für unsere Gesundheit und unser Immunsystem. Unser Körper kann das Vitamin selbst herstellen, braucht dafür aber ausreichend Sonnenlicht und das fehlt in unseren Breitengraden im Herbst und Winter. Deshalb kann es gut und wichtig sein einem Mangel mit Auswirkungen wie Müdigkeit und Stimmungsschwankungen oder schlimmeren Folgen vorzubeugen und Vitamin D3 regelmäßig einzunehmen.

Gemütlichkeit mit Badewanne & Kerzenlicht

Schwimmen gehen, Thermalbad und Sauna sind gerade keine Möglichkeit, aber grundsätzlich sehr wohltuend und entspannend. Wasser hat diese beruhigende Wirkung. Dafür kann jetzt, wer das Glück hat eine zu besitzen, die Badewanne mit Entspannungsbadeöl dienen. Auch Kerzenlicht und Kuscheldecke sorgen für eine gemütliche Stimmung.

Anderen helfen

Wen kannst du unterstützen? Es gibt viele Möglichkeiten wie Nachhilfe, Nachbarschaftshilfe, Ehrenamt in einem Verein oder in sozialen Einrichtungen. Solidarisch sein und in einem guten Maß andere zu unterstützen, kann auch immer uns selbst helfen gesund zu bleiben.

Regelmäßig meditieren

Meditieren ist Selbstfürsorge, bringt den Geist zur Ruhe und reduziert Stress. Ich habe mit Headspace angefangen, mittlerweile nutze ich 7Mind App. In Zeiten der Krise Meditation (auch in der kostenlosen Version verfügbar) ist eine gute Begleitung in diesen Tagen. Aktuell mache ich die Kursreihe Resilienz intensiv.
Es gibt auch tolle Meditationspodcasts wie den von Koala Mind.

Einfach mal spielen

Wann hast du zum letzten Mal gespielt? Brettspiele, Kartenspiele, Puzzle oder Lego.
Ich kann dir das Detektivspiel MicroMacro: Crime City empfehlen – alle Mitspieler lösen gemeinsam Kriminalfälle.

Wenn dir mehr nach Tiefe ist, um dich oder andere besser kennenzulernen, möchte ich dir das Kartenset Selbst(ver)suche ans Herz legen. Ihr stellt euch gegenseitig Fragen oder Impulse. Übrigens durfte ich in Zusammenarbeit mit Sebastian das Spiel gestalten.

Nichtstun

Einfach mal Zeit nehmen und bewusst Nichtstun. Stille aushalten, sie mehr und mehr genießen lernen.

Passendes Lieblingsbuch von mir dazu: Stille von Erling Kagge. Das Buch lese ich immer wieder gerne.

 

Jetzt hoffe ich, dass dich die Auswahl an Ideen und Impulsen inspiriert und vielleicht etwas passendes für dich dabei ist. Viel Freude beim Ausprobieren, auf dich acht geben und komm gesund durch die dunkle Jahreszeit. Denn wichtig ist, dass wir uns selbst ernst nehmen, nur nicht alles zu ernst nehmen. Uns damit im Loslassen üben, möglichst auf das Hier und Jetzt konzentrieren, klein anfangen und uns über kleine Dinge freuen.

 


Yvonne Rundio ist Gestalterin und Business Coach und hilft Frauen* und Selbstständigen* ihr Leben und Arbeiten auf ihre eigene Art zu gestalten. Mit Slow Growing von Überleben zu Entfaltung, von Stillstand zu Bewegung – für mehr Balance.


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